GV-SOLAS
Gesellschaft für Versuchstierkunde
Ziele und Aufgaben
- Primärer Ansprechpartner für Gesetzgeber und Öffentlichkeit zu Fragen der Versuchstierkunde und des Tierschutzes
- Bildung von Arbeitsausschüssen zur Erstellung wissenschaftlicher Informationen und Publikationen mit Empfehlungscharakter
- Aus-, Fort- und Weiterbildung der mit Tierversuchen befassten Personen, Zertifizierung entsprechender Kurse
- Vergabe des Titels „Fachwissenschaftler für Versuchstierkunde GV-SOLAS“ (s. „Ausschuss Fachwissenschaftler“)
- Durchführung wissenschaftlicher Tagungen und Fortbildungsveranstaltungen
- Förderung der wissenschaftlichen Aktivität der Mitglieder
- Förderung versuchstierkundlicher Forschungsvorhaben (s. unten „Forschungsförderung“)
- Vergabe von Preisen für exzellente versuchstierkundliche Arbeiten
- Mitgliedschaft und Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien und Vereinigungen (z.B. FELASA, ICLAS, VBIO), (s. „Zusammenarbeit“)
Die Zielsetzung der Versuchstierkunde ist es, optimale Bedingungen für die Durchführung der momentan noch erforderlichen Tierversuche zu gewährleisten und sicherzustellen, dass valide und reproduzierbare Ergebnisse erzielt werden. Experimente mit Tieren müssen auf die schonendste Art und Weise durchgeführt und auf das absolut erforderliche Minimum reduziert werden. Einen wichtigen Aspekt stellt in diesem Kontext die Einbindung der 3R zur Verbesserung des Wohlbefindens der Tiere dar. Hierfür ist nicht nur fundiertes Wissen auf dem Gebiet der Versuchstierkunde, sondern auch wissenschaftliche Kreativität und Kompetenz notwendig.
Der Fachtitel „Fachwissenschaftler/-in Versuchstierkunde GV-SOLAS /Expert for Laboratory Animal Science GV-SOLAS“ soll es den auf diesem Gebiet tätigen Wissenschaftlern/-innen ermöglichen, offiziell als sachverständig anerkannt zu werden. Mit dem Titel qualifiziert man sich für wissenschaftliche Funktionen im tierexperimentellen/versuchstierkundlichen Bereich, wie zum Beispiel der Tierhausleitung, Verantwortung für Tierhaltungsgenehmigungen (§11 TierSchG) oder in Ausnahmefällen auch für die Funktion des Tierschutzbeauftragten (§10 TierSchG/§5 TierSchVersV).
FORSCHUNGSFÖRDERUNG DER GV-SOLAS
Das fundierte Fachwissen über Versuchstiere stellt unsere Basis für die tägliche Arbeit dar. Zucht und Haltung, Planung und Experiment können ebenso wie Aus-, Fort- und Weiterbildung nur optimal umgesetzt werden, wenn wir unser versuchstierkundliches Wissen ständig vertiefen und erweitern.
Aufgrund der Vielzahl der Spezies gibt es viele Ansatzpunkte. Jede/r Kollege/in kennt die Situation, im täglichen Betrieb einem Sachverhalt zu begegnen, der nicht zufriedenstellend geklärt ist und den es sich zu erforschen lohnt.
Viele Tierhaltungen verfügen als reine Serviceeinrichtungen innerhalb der wissenschaftlichen Institutionen jedoch nicht über finanzielle Möglichkeiten zur Umsetzung von versuchstierkundlichen Forschungsprojekten.
Die GV-SOLAS unterstützt jährlich ein Forschungsvorhaben mit maximal 25.000,00 €. Der Schwerpunkt des geplanten Projekts muss eindeutig in der Versuchstierkunde verankert sein. Damit möchte die GV-SOLAS einen Beitrag dazu leisten, wie Ideen für die Vertiefung der versuchstierkundlichen Kenntnisse in ein konkretes Projekt umgesetzt werden können.
Bitte informieren Sie sich gern auf dieser Seite über die Antragstellung!
Hier finden Sie einen Vortrag zur Forschungsförderung von der GV-SOLAS-Tagung 2021 zum Download (Vortrag).
ANTRAG AUF FORSCHUNGSFÖRDERUNG DURCH DIE GV-SOLAS
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Welchen Umfang und Zielsetzung hat die Förderung?
- Der Antragsteller/die Antragstellerin muss Mitglied der GV-SOLAS sein.
- Die maximale Förderungssumme beträgt 25.000 €.
- Das Versuchsvorhaben sollte so geplant sein, dass die Arbeiten innerhalb von 2 Jahren zum Abschluss gebracht werden können.
- Mit der Annahme von Fördermitteln der GV-SOLAS verpflichtet sich der Antragsteller/die Antragstellerin, über den Fortgang des Projekts zu berichten. Als Ersatz für die Berichte werden auch Vorträge oder Poster (sofern diese im Rahmen einer Jahrestagung der GV-SOLAS präsentiert wurden) sowie Publikationen oder Publikationsmanuskripte akzeptiert.
- Die Förderung soll vorzugsweise eine Anschubfinanzierung darstellen. Die Weiterfinanzierung der Projekte durch andere Geldgeber (z.B. DFG) ist erwünscht.
- Es können Sach- und Personalmittel gefördert werden.
Einsendung
Der vom Antragsteller und Institutsleiter signierte Antrag ist per E-Mail zusammen mit dem Lebenslauf und der Publikationsliste des Antragstellers einzureichen bei:
Ulrike Teichmann (forschungsfoerderung@gv-solas.de)
- Antragsformular zum Download (Antragsformular-Forschungsfoerderung_2024)
- Beurteilungsbogen für den Gutachter (zur Kenntnisnahme für Antragsteller) (Bewertungsbogen-Gutachter-2024)
Bitte fassen Sie Ihre verschiedenen Dokumente (Antrag, Lebenslauf, Publikationsliste) in EINEM pdf-Dokument zusammen.
Deadline
Anträge können jährlich bis zum 31.10. eingereicht werden.
Die Antragsteller erhalten bis spätestens 15.12. eine Eingangsbestätigung. Nur vollständige und termingerecht eingegangene Anträge werden bearbeitet. Die eingegangenen Anträge werden bis spätestens 15.01. des Folgejahres begutachtet. Auf der Basis der Gutachten wählen Vorstand und Beirat der GV-SOLAS ein Vorhaben zur Förderung aus und entscheiden über Förderungsvolumen und Auszahlungsmodalitäten. Die Antragsteller werden bis zum 31.03. über das Ergebnis des Begutachtungsverfahrens informiert.
Begutachtungsverfahren
- Der Vorstand der GV-SOLAS wählt mindestens zwei Fachgutachter aus, die den Antrag beurteilen.
- Die Beurteilung erfolgt aufgrund folgender fünf Kriterien:
- Versuchstierkundliche Relevanz und Aktualität
- Beitrag zum 3R-Prinzip
- Antragsform (Klarheit und Übersichtlichkeit des Antrags)
- Planung des Arbeitsprogramms (adäquate Methoden, adäquate Versuche, Eignung des Programms zur Beantwortung der spezifischen wissenschaftlichen Fragestellung)
- Originalität (Neuartigkeit / Kreativität des Projekts)
- Die Gutachter sollten nicht aus dem Institut des Antragsstellers stammen und keine anderweitige Zusammenarbeit mit dem Antragsteller haben, um Interessenskonflikte zu vermeiden
- Die Antragsteller verpflichten sich zum Einhalten der ARRIVE-Guidelines (www.nc3rs.org.uk/ARRIVE).
- Für die Planung werden die PREPARE-Guidelines empfohlen (https://norecopa.no/PREPARE).
Geförderte Projekte seit 2018
Jahr | Antragsteller*in | Titel des Vorhabens | Publikation |
2018 | Katharina Tillmann | Belastungserhebung von Einstreu-Sentinel-Tieren anhand 3 verschiedener Parameter | Exposure to soiled bedding reduces abnormal repetitive behaviors in mice (10.3389/fnbeh.2022.1062864) |
2019 | Jan Baumgart | Entwicklung von 3D-Modellen embryonaler und postnataler Stadien der Maus für die Forschung und Lehre | Development of a 3D simulator for training the mouse in utero electroporation (10.1371/journal.pone.0279004) |
2022 | Stephanie Buchheister | Kombination klassischer Hygieneüberwachung mit Metagenomanalysen auf Ebene des Umweltmonintorings zur Erhöhung der Validität tierexperimenteller Forschung | Project in progress |
2022 | Daniel Segelcke | Evaluation der Anwendung von Buprenorphin bei Nagetieren – Ein systematisches Review und Metaanalyse | Project in progress |
2022 | Thorsten Buch | RNA-Viren-Diagnostik durch Kombination von hochkomplexer Multiplex-PCR und Next Generation Sequenzierung | Project in progress |
2023 | Neele Meyer | Röhrenhandling als tierschutzgerechtere Methode zum Handling von männlichen und weiblichen Labormäusen? Eine Validierung auf verhaltensbiologischer und stressphysiologischer Ebene. | Project in progress |
Der Ausschuss für Ausbildung befasst sich mit der Optimierung der versuchstierkundlichen Aus-, Fort und Weiterbildung, insbesondere unter Berücksichtigung der 3R. Eine Hauptaufgabe des Ausschusses liegt in der Zertifizierung von versuchstierkundlichen Kursen. Dabei können ganze Kurskonzepte (EU Funktion A/B/D) oder auch einzelne Module (z.B. tierartspezifisches Modul, OP-Modul o.ä.) bewertet werden. GV SOLAS zertifizierte Kurse stehen für standardisierte Ausbildung auf höchstem Niveau unter besonderer Berücksichtigung des Tierschutzaspektes.
Ablauf der Kurszertifizierung:
- Digitale Einreichung der Unterlagen
- Antragsformular mit allen Anlagen (s. auch https://www.gv-solas.de/dokumente/)
- vollständige Kursunterlagen inklusive Präsentationen, Skripten, Lehrmaterialien etc.
- Beschreibung und Stundenplan des praktischen Teils
- Prüfung der Unterlagen durch die Ausschussmitglieder
- Austausch mit den Kursverantwortlichen bei Rückfragen und ggf. Vor-Ort-Audit
- Zertifizierung des Kurses für 3 Jahre mit der Möglichkeit einer anschließenden Rezertifizierung im beschleunigten Verfahren
Für die Zertifizierung und alle sonstigen Fragen zur versuchstierkundlichen Ausbildung wenden Sie sich bitte an ausbildung@gv-solas.de.
Sprecherin: Dipl. biol. Nadine Sündermann – foerdermitglieder@gv-solas.de
Stellv. Sprecher: Florian Kellner-Fendt
Ziele und Aufgaben: Die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft steht jeder Person, jeder Firma bzw. jeder Institution offen, die die Arbeit der Gesellschaft für Versuchstierkunde finanziell und inhaltlich unterstützen möchte.
Die fördernden Mitglieder sind über ihre/n Sprecher/in im wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft vertreten und werden von ihr/ihm über die laufenden Arbeiten und Ziele der GV informiert. Daher ermöglicht die Mitgliedschaft eine enge Vernetzung und damit den Austausch zwischen Industrie und dem Wissenschaftsbereich der Versuchstierkunde.
Fördermitglieder werden bei der Vergabe von Ausstellungsflächen im Rahmen von Tagungen mit Industrieausstellung bevorzugt berücksichtigt.
Organisation: Die Gründung dieses Ausschusses erfolgte Mitte der siebziger Jahre. Zurzeit gibt es 70 fördernde Mitglieder. Der Sprecher der fördernden Mitglieder wird jeweils für drei Jahre aus dem Kreis der Mitglieder gewählt. Gleiches gilt für den Stellvertreter.
Pro Jahr wird mindestens eine Sitzung der Fördernden Mitglieder der GV-SOLAS abgehalten.
Liste der Fördernden Mitglieder (Stand 05.07.2023):
AAALAC International
Abbott Laboratories GmbH
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Abedd Lab & Vet Services GmbH
Agenda Resource Management GmbH
Altromin Spezialfutter GmbH & Co. KG
ANT-Tierhaltungsbedarf
a-tune software AG
Bayer AG
berliner kompaktkurse- eine Kursreihe der berliner fortbildungen
Carfil Quality – Life Science Equipment
Charles River Research Models and Services
DIOP GmbH & Co. KG
Doranth Post Architekten GmbH
Dustcontrol GmbH
E-Joy.2 Corp
Envigo
Eurolabors AG
Evotec SE
FineScienceTools GmbH
Galilei Software GmbH
GIM Gesellschaft für Innovative Mikrobiologie mbH
Granovit AG
GVG Diagnostics GmbH
Hobart GmbH
Hugo Sachs Elektronik Havard Apparatus GmbH
IBS Tecnomara GmbH
Instech Laboratories
ISTA
IS Insect Services GmbH
Janvier Labs
Labor LS SE & Co. KG
Marshall Bioresources
MATACHANA Germany GmbH
Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik
Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung
MMM Münchner Medizin GmbH
Omikron Systems GmbH
Ortner Reinraumtechnik GmbH
PEA Anlagenbau GmbH
Permanon GmbH
Plexx B.V.
Provadis Partner für Bildung und Beratung
QM Diagnostics BV
Regierung von Unterfranken
Rheinische Akademie Köln GmbH
Roche Diagnostics GmbH
SAFE Complete Care Competence
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Scanbur A/S
Scionics Computer Innovation GmbH
ssniff Spezialdiäten GmbH
Steris Deutschland GmbH
Taconic Biosciences GmbH
Tecniplast Deutschland GmbH
Tecniplast S.p.A
Tecniplast Suisse AG
Thomsen GmbH & Co. KG
Transnetyx, Inc.
Triple A Trading (3AT)
TS Group Holland B.V.
TSE Systems GmbH
UNO Roestvaststaal B.V.
Winterhoff Edelstahl GmbH
Zoonlab GmbH
Mitgliedersuche: Es werden immer Mitglieder gesucht, die die Arbeit der Gesellschaft finanziell und inhaltlich z.B. mit Fachexpertise unterstützen möchten.
Ehrenmitglieder (langjährige Verdienste): | Ehrenmitglieder (50 Jahre Mitgliedschaft): |
Dr. med. vet. Jens Dimigen, Hamburg Dr. Heinz Brandstetter, Augsburg Dr. Reinhart Kluge (✝︎), Spangenberg Prof. Dr. Klaus Militzer, Velbert Dr. Werner Nicklas, Gaiberg Dr. Annemarie Treiber, Düsseldorf Dr. Dieter Wolff, Berlin |
Prof. Dr. Klaus Bonath, Giessen Prof. Dr. Norbert Juhr, Berlin Dr. Jürgen Maeß, Hannover Dr. med. vet. Klaus Ulrich Meier, Fussgönheim Dr. med. vet. Gunter Meyer, Soltau Prof. Dr. Walter Rossbach, Rheinfelden Prof. Dr. Herbert Strasser, Kelkheim Dr. med. vet. Heinz Weber, Biberach |
Zusammenarbeiten mit anderen Fachgesellschaften
ENTWICKLUNG DER INTERNATIONALEN ZUSAMMENARBEIT*
Sehr früh wurde von England ausgehend eine internationale Zusammenarbeit bei der Arbeit mit Versuchstieren angestrebt, was 1956 zur Gründung von ICLA (International Committee for Laboratory Animals) führte (1979 in ICLAS – International Council for Laboratory Animal Science – umbenannt). 1969 wurde die GV als Scientific Member in ICLAS aufgenommen.
Im Zuge der Vereinigung der europäischen Gesellschaften für Versuchstierkunde zur FELASA (Federation of European Laboratory Animal Science Associations; Gründung 1979 in Utrecht) beschloss die GV den englischen Namenszusatz SOLAS (Society for Laboratory Animal Science). Gemeinsame Tagungen der GV-SOLAS mit der FELASA finden seit 1981 im Dreijahresrhythmus statt.
(mod. nach “Entwicklung der Versuchstierkunde in Deutschland“ Diss. Andreas Seide, TiHo Hannover 1996, mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. H. Hackbarth; * mod. nach Wolf H. Weihe, 1989, 27. Tagungsband, Hannover, „25 Jahre GV“)
Geschichtliches
Die ersten Impulse zur Entwicklung und Etablierung der Versuchstierkunde in Europa gingen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Großbritannien aus. Unter dem Einfluss des 1876 verabschiedeten „Animal Cruelty Acts“ wurden nicht nur die Qualität und die Zahl der Tierversuche überwacht, sondern auch die Bemühungen intensiviert, eine Verbesserung des hygienischen und genetischen Standards zu erreichen. Während es in Großbritannien 1926 zur Gründung der University Federation of Animal Welfare und 1938 zur Gründung der gleichnamigen Vereinigung kam und damit die Bemühungen um eine Standardisierung vorangetrieben wurden, wurde in Deutschland die Haltung und Zucht der Versuchstiere zumindest in kleineren Instituten von Tierpflegern durchgeführt. Die Versuchstierkunde im eigentlichen Sinne gab es noch nicht. Die Entwicklung der Versuchstierkunde als eigenständige Wissenschaftsdisziplin begann in Deutschland in den 1950er Jahren. Vor der Gründung der Gesellschaft für Versuchstierkunde haben in der Bundesrepublik drei Interessengruppen existiert:
a) der Arbeitskreis für Versuchstierfragen an den Dahlemer Instituten der Freien Universität Berlin seit 1956,
b) der Arbeitsausschuss für Versuchstierfragen am Zentralinstitut für Versuchstierzucht in Hannover seit 1958, und
c) der Arbeitskreis für Versuchstierkunde seit Sommer 1963. Dieser Arbeitskreis ist als direkter Vorläufer der Gesellschaft für Versuchstierkunde anzusehen.
In der DDR wurde die Gründung einer Arbeitsgruppe für Versuchstierkunde bis 1969 hinausgezögert, da zunächst die Hoffnung bestand, in die westdeutsche Gesellschaft für Versuchstierkunde eintreten zu können. Dies ließen die politischen Verhältnisse jedoch nicht zu.
Die Gesellschaft für Versuchstierkunde war die erste europäische Vereinigung für Versuchstierkunde. Die Gründungsversammlung der Gesellschaft, an der 73 Personen teilnahmen, trat am 30. April 1964 in Wiesbaden zusammen. Nachdem man sich hier nicht auf einen Entwurf einer Satzung einigen konnte, wurde ein Satzungsausschuss eingesetzt. Er bestand aus sieben Personen unter Vorsitz von Dr. Werner Wilk, Biberach. Dieser Ausschuss erarbeitete die revidierte Fassung der Satzung, die auf der 2. Tagung am 20. Oktober 1964 von der Mitgliederversammlung in Hannover verabschiedet wurde. Im Anschluss wurde der erste Vorstand gewählt:
- Vorsitzender Prof. Dr. Dr. K. Drepper, Berlin-Dahlem
- 1. stellvertretender Vorsitzender Dr. R. Loosli, Füllinsdorf, Schweiz
- 2. stellvertretender Vorsitzender Dr. U. Haakh, Tübingen
- Schatzmeister Dr. W. Schumacher, Frankfurt am Main Schriftführer Dr. W. Jöchle, Brunnthal 2
Um die Arbeitsfähigkeit der Gesellschaft herzustellen, wurden vier Arbeitsausschüsse eingerichtet:
- Arbeitsausschuss für die Wahl des Tiermaterials, Leiter: Prof. G.H.M. Gottschewski, Max-Planck-Institut für Tierzucht und Tierernährung, Mariensee
- Arbeitsausschuss für die Methodik der SPF-Tierhaltung, Leiter: Prof. G. Wellmann, Bundesgesundheitsamt, Max-von-Pettenkofer-Institut, Berlin-Dahlem
- Arbeitsausschuss für Fütterung und Ernährung, Leiter: Prof. Dr. Dr. H. Drepper, Universität München
- Arbeitsausschuss für Standardisierung von Methoden der Versuchstierhaltung, Leiter: Dr. Wilk, Fa. Dr. Karl Thomae, Biberach.
Als Organ für Bekanntmachungen der Gesellschaft wurde die im VEB Gustav Fischer Verlag erscheinende „Zeitschrift für Versuchstierkunde“ vorgeschlagen. Mit der Aufnahme diesbezüglicher Verhandlungen wurde Dr. Spiegel, Hannover, beauftragt. Bei dieser Zeitschrift handelte es sich um die erste versuchstierkundliche Zeitschrift im internationalen Buchhandel überhaupt. Der 1. Band erschien 1961. Herausgeber waren P. Cohrs, H. Heinecke und A. Spiegel. Sie wiesen in ihrem Geleitwort auf die steigende Bedeutung der Versuchstierkunde hin und sahen die Aufgabe der Zeitschrift in der Sammlung einschlägiger Publikationen, da diese bisher sehr verstreut in verschiedenen Zeitschriften, Kongressberichten oder Mitteilungen von Institutionen erschienen waren. Unter dem Titel „Zeitschrift für Versuchstierkunde“ erschien das Journal bis 1990, Band 33. Nachfolgewerk wurde die Zeitschrift „Journal of Experimental Animal Science“, deren Band 34 im Januar 1991 erschien.
1976 nahm die Gesellschaft für Versuchstierkunde Verhandlungen mit der englischen Fachzeitschrift „Laboratory Animals“ auf, die seit April 1967 als offizielles Organ der Laboratory Animal Science Association (LASA) herausgegeben wurde. Seit 1979 ist diese Zeitschrift das offizielle Organ der GV-SOLAS.
Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit*
Sehr früh wurde von England ausgehend eine internationale Zusammenarbeit bei der Arbeit mit Versuchstieren angestrebt, was 1956 zur Gründung von ICLA (International Committee for Laboratory Animals) führte (1979 in ICLAS – International Council for Laboratory Animal Science – umbenannt). 1969 wurde die GV als Scientific Member in ICLAS aufgenommen.
Im Zuge der Vereinigung der europäischen Gesellschaften für Versuchstierkunde zur FELASA (Federation of European Laboratory Animal Science Associations; Gründung 1979 in Utrecht) beschloss die GV den englischen Namenszusatz SOLAS (Society for Laboratory Animal Science). Gemeinsame Tagungen der GV-SOLAS mit der FELASA finden seit 1981 im Dreijahresrhythmus statt. (mod. nach “Entwicklung der Versuchstierkunde in Deutschland“ Diss. Andreas Seide, TiHo Hannover 1996, mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. H. Hackbarth)
Jetzt Mitglied der GV-SOLAS werden !
Ordentliches Mitglied der GV-SOLAS kann jede an der Versuchstierkunde interessierte Person werden. Die Gesellschaft kann auch Firmen bzw. Organisationen als fördernde Mitglieder (ohne Stimmrecht) aufnehmen.
Jedes Mitglied kann wählen, ob sie/er die Zeitschrift „Laboratory Animals“ als offizielles Organ der Gesellschaft für Versuchstierkunde beziehen möchte.
Bei Antrag auf eine Mitgliedschaft sind aus dem Kreis der ordentlichen Mitglieder der GV-SOLAS zwei Bürgen zu benennen.
Mitgliedschaft | MIT Bezug von „Laboratory Animals“ | OHNE Bezug von Laboratory Animals |
---|---|---|
Ordentliche Mitglieder | 70,00 € | 35,00 € |
Mitglieder im Ruhestand | 70,00 € | 35,00 € |
Auszubildende | keine Option | 10,00 € (ohne Stimmrecht) |
Fördernde Mitglieder | 150,00 € (ohne Stimmrecht) | keine Option |
Bei Auslandsüberweisungen muss darauf geachtet werden, dass die Bankgebühren nicht zu Lasten des Vereins gehen, sondern der volle Beitrag dem Verein gut geschrieben wird.
Bitte schicken Sie den vollständig ausgefüllten Mitgliedsantrag unter dem Betreff „Mitgliedschaft GV-SOLAS“ an sekretariat(at)gv-solas.de. Bitte achten Sie darauf, dass die Bürgen ordentliche Mitglieder der GV-SOLAS sein müssen, die grundsätzlich nicht beide aus dem Institut des Antragstellers sein dürfen. Die Neuaufnahmen finden jeweils quartalsweise statt.